Vitrine IV

Magen

Das Pferd hat einen einhöhligen zusammengesetzten Magen. Das bedeutet, der Magen hat einen Raum (Höhle), aber verschiedene Schleimhauttypen, die die Innenwand auskleiden: Eine drüsenlose Schleimhaut und eine Schleimhaut mit Drüsen (Pars nonglandularis und Pars glandularis).

Bei den Magenpräparaten in dieser Vitrine handelt es sich um sogenannte Plastinate. Das sind Originalpräparate, die durch ein spezielles Verfahren entwässert und nachfolgend bei -20°C mit Kunststoff durchtränkt werden, der dann im letzten Schritt ausgehärtet wird. Dadurch entstehen hochwertige und sehr haltbare Dauerpräparate.

Ganz links ist ein geschlossener Magen zu sehen. Bei diesem Präparat kann man eine große und kleine Magenkrümmung (Curvatur) erkennen, sowie den Magenkörper und den nach rechts gerichteten trichterförmigem Pylorus, an dessen Ende sich dann ein Ringmuskel, der Magenpförtner, befindet. Hier ist der Übergang aus dem Magen in den Dünndarm. In der Mitte ein Präparat, bei dem der sehr steile Eintritt der Speiseröhre in den Magen (sogenannter Magenmund – Cardia) sowie nach rechts gerichtet der Übergang des Magenpylorus in den Zwölffingerdarm (Duodenum), den Anfang des Dünndarms, zu erkennen ist. An dem eröffneten und aufgeklappten Magenpräparat auf der rechten Seite können wir den Eintritt der Speiseröhre und den Abgang des Zwölffingerdarms sehen. Hier wird auch im Bereich des Magenmundes der angeschnittene und beim Pferd sehr kräftige Ringmuskel der Cardia sichtbar. Der steile Eintritt der Speiseröhre in Verbindung mit dem sehr kräftigen Cardiaringmuskel ist dafür verantwortlich, dass Pferde so gut wie nicht erbrechen können.

Von der Einmündung der Speiseröhre ausgehend sehen wir die drüsenfreie Schleimhaut mit kleinen Falten. Eine stark gefaltet verlaufende Linie markiert deutlich die Grenze zur drüsenhaltigen Schleimhaut im Bereich des Magenkörpers, die in großen Falten liegt. Diese gefältelte Kante zwischen den beiden Schleimhautbereichen ist der Margo plicatus.

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