Vitrine VI
Distales Gliedmaßenskelett, Karpal-, Tarsal- & Kniegelenk
Die vier Präparate in dieser Vitrine stellen von links nach rechts das Skelett der distalen Gliedmaße, das Handwurzelgelenk (Karpalgelenk), das Sprunggelenk (Tarsalgelenk) und das Kniegelenk vor.
Das linke Präparat zeigt das Skelett der distalen Gliedmaße bestehend aus dem Röhrbein, den beiden Griffelbeinen, dem Fesselbein, dem Kronbein und dem Hufbein sowie dem sie verbindenden Fesselgelenk, Krongelenk und Hufgelenk. Die distale Gliedmaße ist vorne und hinten gleich aufgebaut. Allerdings sprechen wir vorne vom Metakarpus und hinten vom Metatarsus.
Rechts daneben ein Metacarpus mit den Knochen des Karpalgelenkes. In der oberen Reihe befindet sich von links nach rechts das Os carpi radiale, Os carpi intermedium, Os carpi ulnare und Os carpi accessorium. In der unteren Reihe dann von links nach rechts die Karpalknochen I-IV.
Dann folgt ein Metatarsus mit den Knochen des Tarsalgelenkes, die in drei Reihen angeordnet sind. In der oberen Reihe befindet sich das Rollbein (Talus) mit seiner großen Gelenkrolle, weiterhin das Fersenbein (Calcaneus) mit dem prominenten Fersenbeinhöcker. In der mittleren Reihe das Os tarsi centrale und in der unteren Reihe die Ossa metatarsalia I+II, sowie III und IV.
Ganz rechts ein Plastinat des Kniegelenkes (Articulatio genus). Hier sind der oben gelegene Oberschenkelknochen (Os femoris) mit dem unteren Schienbein (Tibia) sowie der vorne liegenden Kniescheibe (Patella) verbunden. Damit ist das Kniegelenk ein zusammengesetztes Gelenk. Die Patella, das größte Sesambein des Körpers, ist eingelagert in die Endsehne des Musculus quadriceps, des Streckers des Kniegelenkes, der oberhalb der Kniescheibe liegen würde. Beim Pferd haben wir drei Patellabänder, die an der Vorderkante des Schienbeins befestigt sind. Das innere und mittlere Kniescheibenband bilden mit der Patella die sogenannte Patellaschlaufe. Diese kann sich auf den inneren Rollkamm legen und so das Kniegelenk in gestreckter Position fixieren. Diese Patellaschlaufe ist ein zentrales Element der sogenannten passiven Stehvorrichtung, die es Pferden ermöglicht nahezu ermüdungsfrei lange Zeit zu stehen.